Die Dozenten der Informatik-Institute der Technischen Universität
Braunschweig laden im Rahmen des Informatik-Kolloquiums zu folgendem
Vortrag ein:
Dipl.-Ing. Peter Kock, MAN Nutzfahrzeuge AG, München:
Integriertes Fehler-, Anforderungs- und Testdatenmanagement für einen
IEC61508 Konformen Entwicklungs- und Steuergerätelebenszyklusprozess
Beginn: 16.01.2006, 17:30 Uhr
Ort: TU Braunschweig, Informatikzentrum, Mühlenpfordtstraße 23,
1. OG, Hörsaal M 160
Webseite: http://www.ibr.cs.tu-bs.de/cal/kolloq/2006-01-16-kock.html
Die MAN Nutzfahrzeuge AG verfolgt einen neuen Ansatz für ein
Lebenszyklusmanagement für LKW und Bus Steuergeräte. Für den gesamten
Lebenszyklus der Elektronik und der Software werden künftig IEC 61508
konforme Prozesse im Entwicklungsbereich und in der Serienbetreuung
zur Verfügung gestellt und mit Tools unterstützt. Damit soll eine
dem ermittelten Sicherheitsrisiko angemessene Methodik, Dokumentation
und Prozessunterstützung für die Hard- und Software der Steuergeräte
sichergestellt werden.
Das gesamte Projekt befindet sich in der Umsetzungsphase bzw. in der
Einführungsphase.
Im Zentrum des Lebenszyklusmanagements stehen die Entwicklungsdaten. Diese
Daten werden „single source“ als Datenstrukturen in einer
Datenbank gehalten. Darauf aufbauend wird ein Versionierungs- und
Konfigurationsmechanismus benutzt um Änderungen umzusetzen und zu
verfolgen – dies sowohl auf den Daten der Steuergeräte als auch für
die Durchführungsinformationen, die durch den Prozess anfallen.
Das Fehler- und Anforderungsmanagement ist in das Lebenszyklusmanagement
integriert, toolunterstützt und findet im Gegensatz zu allen bisher
verwendeten Ansätzen direkt auf den Entwicklungsdaten der Steuergeräte
Anwendung – dies geschieht über den gesamten Lebenszyklus der
Steuergeräte.
Die Qualitätssicherung erfolgt u.a. durch ein Testdatenmanagementsystem,
dass ebenfalls direkten Durchgriff auf die Entwicklungsdaten hat und
den Teststatus der Fahrzeugkonfiguration, der Steuergeräte, der HW/SW,
der Funktionen und Dokumente anzeigt. Das Testdatenmanagementsystem dient
außerdem dazu, die Testplanung aufzustellen und dessen Abarbeitungsstatus
zu monitoren. Die Testspezifikationen, die Testscripte, die Testdaten
und die Testergebnisdokumentation etc. werden ebenfalls im System
abgelegt und stehen in direkter Verbindung zu den Entwicklungsdaten wie
z.B. Funktionsmodelle, C-Code, Funktionsdokumentationen etc.
Prozesse werden zur Verfügung gestellt um ein angemessenes Vorgehen zu
sichern. Die Prozessplanung, Verwaltung und das Projektmanagement finden
gleichfalls auf den Entwicklungsdaten statt und verändern diese –
auch die durch die Prozesse erzeugten Projektdaten werden versioniert
und stehen im direkten Bezug zu den Entwicklungsdaten.
Der Schwerpunkt des Kolloquiumsvortrags liegt im Bereich Fehler-,
Anforderungs- und Testdatenmanagement. Es wird der momentane
Stand des Projekts vorgestellt und über bisherige Erfahrungen
berichtet. Anschließend ist Zeit für eine Diskussion.
Die Dozenten der Informatik-Institute der Technischen Universität
Braunschweig laden im Rahmen des Informatik-Kolloquiums zu folgendem
Vortrag ein:
Dr. Guiseppe Carbone, LARM: Laboratory of Robotics and Mechatronics,
DiMSAT – University of Cassino - Italy:
Activities on Mechanics of Robots at LARM, Laboratory of Robotics and
Mechatronics in Cassino
Beginn: 12.12.2005, 17:00 Uhr
Ort: TU Braunschweig, Informatikzentrum, Mühlenpfordtstraße 23,
1. OG, Hörsaal M 160
Webseite: http://www.ibr.cs.tu-bs.de/cal/kolloq/2005-12-12-carbone.html
In this lecture the activity at LARM is presented through an overview of
the built prototypes in the field of Mechanics of Robots. Both teaching
and research activity will be outlined. Presentation will be focused on
the main design and operation characteristics of prototypes that have
been developed at LARM such as CAPAMAN (Cassino Parallel Manipulator),
leg design and prototypes, grippers and hand designs, CATRASYS (Cassino
wire parallel architecture tracking system) and their applications.
Die Dozenten der Informatik-Institute der Technischen Universität
Braunschweig machen auf folgenden Vortrag der GI Regionalgruppe
Braunschweig aufmerksam:
GI-Vortrag: Prof. Dr. habil. Roland Rüdiger
Eine neue Informatik für Quantenrechner?
Beginn: 06.12.2005, 19:00 Uhr
Ort: FH Wolfenbüttel, Salzdahlumer Str. 46/48, Hörsaal E
Webseite: http://cms.fh-wolfenbuettel.de/cms/de/ovr/download/ruediger.pdf
Die Quanteninformationstheorie hat in den vergangenen Jahrzehnten
die Grundlagen zu einigen neuartigen und zum Teil außerordentlich
spektakulären Anwendungen der Quantenphysik gelegt. Das größte
Aufsehen hat dabei sicherlich die Entdeckung hervorgerufen, dass man
mit Quantensystemen gewisse Berechnungen um viele Größenordnungen
schneller als mit klassischen Systemen ausführen kann. So haben solche
"Quantenrechner" die potenzielle Fähigkeit, z.B. kryptographische
Standardverfahren zu brechen.
Ebenso wie für "normale" Rechner braucht man zur Programmierung von
Quantenrechnern ein Programmiermodell und entsprechend angepasste
Programmiersprachen. Seit wenigen Jahren wird daher die Frage diskutiert,
ob bekannte, konventionelle Programmiermodelle ausreichen oder ob
neuartige, alternative Modelle entwickelt werden müssen, die den
Gesetzmäßigkeiten der Quantenphysik besser angepasst sind. Man kann
einwenden, dass eine Diskussion solcher "Quantenprogrammiermodelle"
und "Quantenprogrammiersprachen" (quantum programming languages, kurz
QPLs) noch verfrüht ist, denn Quantenrechner einer sinnvoll verwendbaren
Größe gibt es zur Zeit nicht und insbesondere solche, auf denen heutige
kryptographische Verfahren gebrochen werden könnten, werden allenfalls
in Jahrzehnten erwartet.
Es gibt mindestens zwei Gründe, trotzdem bereits heute über diese Thematik
nachzudenken. Zum einen kann man Quantenrechner auf konventionellen
Rechnern simulieren, wenn auch im allgemeinen nicht effizient. Man kann
daher unter Einsatz eines solchen Simulators Quantenprogramme entwickeln
und ausführen, eine Tatsache, die auch von didaktischem Interesse ist. Zum
anderen werden in naher Zukunft bedeutsame Anwendungen erwartet, die
auf wesentlich kleineren Quantenrechnern laufen wie z.B. die Simulation
komplexer Systeme, eine Anwendung, die u. a. für die pharmazeutische
Industrie von Interesse sein kann bei der Synthese neuer Substanzen.
Der Vortrag soll einen Überblick geben über die aktuell diskutierten
Versuche, traditionelle Informatikkonzepte durch neuartige, der
Quantenphysik spezifisch angepasste Konzepte zu ergänzen.
Der Vortrag wird einen allgemeinen Überblick über dieses Gebiet
geben. Vorkenntnisse in Quantenphysik werden nicht vorausgesetzt.
Die Dozenten der Informatik-Institute der Technischen Universität
Braunschweig machen auf folgenden Vortrag der GI Regionalgruppe
Braunschweig aufmerksam:
GI-Vortrag: Herr Holger Schultz (Gesis mbH)
Die eService-Plattform - ein SAP NetWeaver Projekt
Beginn: 23.11.2005, 19:00 Uhr
Ort: TU Braunschweig, Pockelsstraße 4, Hörsaal SN 19.2
Webseite: http://www.lineas.de/gi-bs/vortraege/05-11-23.htm
Die Auftragsabwicklung in der Stahlbranche ist geprägt durch komplexe
und abstimmungsintensive Prozesse. Die Produktstruktur der Stahlbranche
bedingt in der Regel eine Kundeneinzelfertigung, die 300 Merkmale und
mehr, wie Qualität, Abmessung, Normen etc., zur Spezifikation einer
Auftragsposition erfordert. Hieraus resultiert u. a. die Notwendigkeit,
die an den Geschäftsprozessen beteiligten Personen in ihrer Zusammenarbeit
und Interaktion durch IT-gestützte Verfahren zu unterstützen.
Mit der eService-Plattform ist eine Integration der Auftragsprozesse
über Unternehmensgrenzen hinweg geschaffen worden. Hierdurch konnte die
Transparenz und Effizienz für alle Beteiligten gesteigert werden.
Die eService-Plattform ist ein Dienstleistungsangebot zur integrierten
Auftragsabwicklung für die Stahlbranche. Sie ist seit Januar 2003
im Salzgitter Konzern im produktiven Betrieb und wird derzeit von
mehr als 1.400 Anwendern bei Geschäftspartnern bzw. aus den eigenen
Vertriebsbereichen genutzt.
Die Dozenten der Informatik-Institute der Technischen Universität
Braunschweig laden im Rahmen des Informatik-Kolloquiums zu folgendem
Vortrag ein:
Prof. Dr.-Ing. Kowalewski, Informatik, RWTH-Aachen:
Entwurf eingebetteter Software - Herausforderungen und methodische Ansätze
Beginn: 14.11.2005, 14:00 Uhr
Ort: TU Braunschweig, Informatikzentrum, Mühlenpfordtstraße 23,
1. OG, Hörsaal M 160
Webseite: http://www.ibr.cs.tu-bs.de/cal/kolloq/2005-11-14-kowalewski.html
Eingebettete Systeme sind heute in fast alle Wirtschaftzweige
vorgedrungen. Waren es noch vor wenigen Jahren fast nur Produktionssysteme
und wenige High-Tech-Produkte, die von Mikro-Controllern gesteuert
wurden, so finden wir diese heute in den meisten Produkten des
täglichen Lebens. Beispiele sind elektronische Steuergeräte im Auto, in
Haushaltsgeräten oder in medizinischen Apparaten. In allen Fällen wird
die Funktionalität und die Qualität dieser Produkte in erheblichem Maße
durch Software bestimmt. Mit dieser Entwicklung geht einher, dass ganze
Industriezweige ihre Entwicklung völlig neu gestalten müssen. Firmen,
deren Organisationstruktur und Entwicklungskultur auf den Maschinenbau
oder die Elektrotechnik zugeschnitten war, müssen nun software-intensive
Systeme entwickeln. Dieser Paradigmenwechsel bereitet Schwierigkeiten, wie
die zahlreichen Presseberichte über Qualitätsprobleme zum Beispiel in der
Autoelektronik, bei Zugsteuerungen oder dem Mautsystem dokumentieren.Der
Vortrag konzentriert sich auf die Situation in der Automobilindustrie
und beschreibt zunächst Herausforderungen, die sich unter anderem an der
Schnittstelle zwischen Informatik und Regelungstechnik ergeben. Darauf
aufbauend werden Ansätze aus der Forschung vorgestellt, mit denen der
beschriebenen Problematik begegnet werden kann. Dies umfasst neben neuen
Methoden für die Entwicklung auch Ansätze zur Verbesserung der Lehre.