Die Dozenten der Informatik-Institute der Technischen Universität
Braunschweig laden im Rahmen des Informatik-Kolloquiums zu folgendem
Vortrag ein.
Prof. Dr. Hermann Maurer, Informatik, TU Graz, Österreich:
Warum WWW Server für spezielle Themen als Ergänzung zu Suchmaschinen
und Wissenssammlungen wie Wikipedia notwendig sind
Beginn: 03.02.2017, 15:00 Uhr
Ort: TU Braunschweig, Informatikzentrum, Mühlenpfordtstraße 23,
1. OG, Hörsaal M 161
Webseite: http://www.ibr.cs.tu-bs.de/cal/kolloq/2017-02-03-maurer.html
Kontakt: Prof. Dr. Wolf-Tilo Balke
Suchmaschinen und Wissenssammlungen wie Wikipedia reichen für viele
Aufgaben nicht aus. Es beginnt mit der Tatsache, dass die Quelle
der Informationen meist unbekannt ist und daher die Richtigkeit/
Objektivität oft nicht feststellbar ist. Während uns Suchmaschinen
mit repetetiven tausenden Informationsstücken überhäufen, bietet uns
Wikipedia zu einem Thema häufig nur einen Beitrag an. Nicht nur kann
man sich fragen, wie kontroversielle Themen wie Atomkraft, Gentechnik,
Klimaerwärmung usw. in einem Beitrag abgehandlet werden können (ohne
mehr oder minder mit Kompromissen zu enden), sondern es berücksichtigen
die Beiträge auch den Wissensstand der fragenden Personen nicht: Was
sollen z.B. Kinder mit 12 Jahren mit einer Erklärung von kinetischer
Energie anfangen, wenn darin Differentialgleichungen enthalten sind, wobei
sie den Begriff "Differentialgleichung" gar nicht kennen? Oder umgekehrt,
was macht ein Mediziner mit einer Trivalbeschreibung eines Arzneimittel,
für das er Nebenwirkungen mit anderen dringend in Erfahrung bringen
muss? Warum gibt es nicht mehr Kommunikation zwischen Verfassern von
Beiträgen und Lesern? Warum soll nicht wertvolles gedrucktes Material
unverändert angeboten werden? Am Wichtigsten ist es aber zu verstehen,
dass wir nicht nur eine Sammlung von Multimediaelementen wünschen,
sondern ein "Labor", mit dem wir experimentieren können.
An Hand eines konkreten großen Systems wird gezeigt, wie man alle
Forderungen ganz gut unter einen Hut bringen kann. Der Vortrag wird
in mehrerer Hinsicht Neues zeigen und den Beweis erbringen, was man
alles erreichen kann. Über 90% der Zeit werden Elemente eines Systems
vorgeführt werden, die inhaltlich interessant oder unterhaltsam sind,
deren Benutzung und Verwebung miteinander und als Experimentierbasis
die wirkliche Mächtigkeit des Systems zeigen wird. Der Vortrag ist
auf einer technischer Ebene so ausgelegt, dass er für Interessierte
aller Fachgebiete, auch wenn diese kaum Informatikkenntnisse jenseits
der Bedienung des WWW besitzen, verständlich und verblüffend sein wird.